Hexen arbeiten in Balance, mit den Rhythmen des Mondes und der Gezeiten.
Sie besitzen uraltes Wissen, und sehen hinter den Schleier. Sie sind Heiler, Führer, Beschützer und Lehrer
Gesegnet seien die Hexen, denn sie werden immer magische Geschöpfe sein.
Mabon - Herbsttagundnachtgleiche
(Montag, 22. 09. 2025 um 20:19 MEZ)
Mabon markiert die Zeit, in der Tag und Nacht gleich lang sind. Es ist ein Moment der inneren Einkehr, des Dankes und der Vorbereitung auf die dunkle Jahreszeit. In der keltischen Tradition ist Mabon auch die Zeit, in der die Schleier zwischen den Welten dünner werden – ideal, um mit den Ahnen in Verbindung zu treten. Hierbei spielt Avalon eine große Rolle. Mabon das Schwellenfest zwischen Licht und Dunkelheit stärkt die Verbindung zur Anderswelt Avalon.
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Avalon – Eng verbunden mit Mabon
Avalon, aus dem Walisischen "Ynys Afallon", bedeutet „Insel der Äpfel“. In der keltischen Mythologie ist Avalon ein Ort jenseits der sichtbaren Welt – eine Anderswelt voller Heilung, Weisheit und Wiedergeburt. Es heißt, hier ruhen die Seelen der Verstorbenen, bis sie eines Tages wiederkehren dürfen. Avalon ist auch eng mit dem keltischen Gott Afallach verbunden, der über diese Anderswelt wacht.
Äpfel gelten als Symbol der Unsterblichkeit und der Wiederkehr. Deshalb ist es ein alter Brauch, zu Mabon – dem Fest der Herbst-Tagundnachtgleiche – Äpfel auf Grabhügel zu legen. Sie sind Gabe und Versprechen zugleich: dass die Liebe den Tod überdauert und die Seelen eines Tages wieder vereint sein werden.
Glastonbury – Das Tor nach Avalon
Glastonbury, ein kleiner Ort in Somerset, Südengland, ist seit Jahrhunderten mit Avalon verknüpft. Der mystische Hügel Glastonbury Tor, oft von Nebel umhüllt, gilt als Portal zur Anderswelt. Die Kelten nannten diesen Ort Ynys Witrin – „Insel aus Glas“. Viele glauben, dass hier das Herzchakra der Erde schlägt.
Die Äpfel der Wiederkehr
Einst, in den Nebeln von Avalon, lebte eine alte Priesterin namens Eira. Sie hütete den Apfelhain, dessen Früchte nur jenen offenbart wurden, die mit reinem Herzen kamen – in Trauer, in Liebe, in Hoffnung.
Eines Tages kam ein junger Mann namens Cael, dessen Mutter vor einem Jahr gestorben war. Er trug einen Apfel in der Hand, den letzten vom Baum, den sie einst gemeinsam gepflanzt hatten. Cael legte ihn auf einen Hügel und sprach: „Möge dieser Apfel dich finden, Mutter, wo immer du bist.“
Eira beobachtete ihn und trat aus dem Nebel. „Die Äpfel sind Tore, Cael. Wer sie mit Liebe gibt, öffnet Wege zwischen den Welten.“
Sie führte ihn zum Hain, wo ein einzelner Apfel in goldenem Licht schimmerte. „Iss ihn nicht“, sagte sie, „aber halte ihn nah. Wenn du schläfst, wirst du sie sehen.“
Cael tat wie geheißen. In jener Nacht träumte er von Avalon – von seiner Mutter, die lächelte, unter einem Apfelbaum. Sie sprach: „Ich bin bei dir, mein Sohn. Und eines Tages, wenn das Rad sich erneut dreht, werden wir gemeinsam unter diesem Baum sitzen.“
Seitdem legen die Menschen Äpfel auf die Gräber ihrer Lieben – nicht nur als Gabe, sondern als Versprechen: Dass Liebe den Tod überdauert. Und dass Avalon, das Land der Äpfel, uns eines Tages wieder vereint.
Ritual zu Mabon und zu Avalon
Ort: Ein ruhiger Platz in der Natur, idealerweise in der Nähe eines Baumes oder eines Hügels. Alternativ kann auch ein Altar mit herbstlichen Elementen gestaltet werden. Oder auf der Ruhestätte.
Benötigt:
1 Apfel pro verstorbene Person, die du ehren möchtest
Eine kleine Schale mit Wasser
Eine Kerze (weiß oder rot)
Etwas Erde oder ein Stein vom Grab (optional)
Räucherwerk (Wählen aus nachfolgenden Empfelungen)
Einheimisches Räucherwerk für Mabon & Apfelritual
Frucht - Baum
- Apfelstücke/Holz (getrocknet) – Symbol für Avalon, Weisheit und Wiederkehr
- Eichenrinde – steht für Stärke, Ahnenkraft und Erdverbundenheit
- Holunderholz oder -Blüten – Schutz, Übergang, Verbindung zur Anderswelt
Kräuter - Blätter
- Salbei – Reinigung, Klarheit, Loslassen
- Beifuß – Schutz, Übergang, weibliche Urkraft
- Johanniskraut – Lichtbringer, stärkt die Seele in dunkler werdender Zeit
- Lavendel – Frieden, Ausgleich, Herzöffnung
Blüten - Duftstoffe
- Rosenblüten – Liebe, Erinnerung, Verbindung zu Verstorbenen
- Ringelblume – Heilung, Sonnenkraft, Übergangsritual
Harze - Beeren
- Wacholderbeeren – Reinigung, Schutz, Ahnenkontakt
- Fichtenharz oder Tannenharz – Erdung, Verbindung zum Waldgeist
Diese Zutaten kannst du entweder lose verräuchern (z. B. auf Kohle) oder zu einem kleinen Räucherbündel binden. Besonders schön ist es, wenn du die Pflanzen selbst sammelst – das stärkt die Verbindung zur Natur und zum Jahreskreis.
Ablauf:
Kreis ziehen: Beginne mit dem Ziehen eines symbolischen Kreises um deinen Ritualplatz. Dies kann durch das Auslegen von Blättern, Steinen oder einfach durch Visualisierung geschehen.
Räucherung: Zünde das Räucherwerk an und reinige den Platz, sowie dich selbst. Sprich dabei: „Mit Rauch und Wind, mit Blatt und Stein, ruf ich die Ahnen zu mir heim.“
Kerze entzünden: Zünde die Kerze an und sprich: „Diese Flamme ist für jene, die vor mir gingen, deren Liebe in meinem Herzen weiterklingen.“
Apfelgabe: Nimm einen Apfel, halte ihn in deinen Händen und denke an die verstorbene Person. Sprich ihren Namen laut oder in Gedanken. Lege den Apfel auf die Erde oder auf den Altar und sage: „Apfel von Avalon, Gabe der Zwischenwelt, möge dein Geist ruhen in Licht und Geleit.“
Wassersegen: Tauche deine Finger in die Wasserschale und sprenkle etwas Wasser auf den Apfel. Dies symbolisiert Reinigung und Wiedergeburt.
Stille und Verbindung: Verweile einige Minuten in Stille. Lausche, fühle, erinnere dich. Du kannst auch eine Melodie summen oder ein Lied singen, das dich mit der Person verbindet.
Bedanke dich zum Schluß bei den Ahnen und bei der Erde. Sprich: „Die Liebe bleibt. Avalon, wo die Seele weilt.“
Anrufung: Ruf nach Avalon
Sprich diese Worte im Kreis, beim Legen der Äpfel oder beim Entzünden einer Kerze:
"Avalon, du Land jenseits der Zeit,
wo Nebel tanzen und Seelen verweilen.
Ich rufe dich mit Seelenfeuer, geboren aus Liebe und Schmerz, für jene, die gingen – zur anderen Seite, verhüllt im Schleier des stillen Nichts.
Möge der Apfel den Pfad bereiten, möge Erinnerung die Liebe begleiten. In deinem Hain, wo Frieden wohnt, sei Heilung, sei Hoffnung, sei Wiedergeburt.
Gesegnet sei die Ahnenkraft der Anderswelt – nimm meine Gabe an, getragen von Herz und Geist.