Auf halbem Weg zwischen Wintersonnenwende und Frühlings-Tagundnachtgleiche

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Thig an nathair als Maut Die Schlange wird aus dem Loch kommen,
Là donn Brìde, am braunen Tag der Braut.
Ged robh trì troighean dhen t-sneachd Obwohl es drei Fuß Schnee geben wird,
Air leac an làir. auf der ebenen Fläche des Bodens.
Ein altes gälisches Gedicht zur Wetterprognose an Imbolc
Cailleach – Die Verhüllte und Bride – Die Lichtgöttin des Frühlings
Imbolc markiert eine besondere Zeit im Jahr, eine Schwelle zwischen Winter und Frühling. In den alten gälischen Legenden nimmt Cailleach, die Wettergöttin und uralte Hexe, die Gestalt eines riesigen Vogels an. Sie sammelt Brennholz, um den verbleibenden Winter zu überstehen. Sonniges Wetter zu Imbolc bedeutet, dass sie den Winter verlängern möchte, um ihre Arbeit zu erleichtern. Ist es jedoch bewölkt oder regnerisch, schläft sie und kündigt das baldige Ende des Winters an.
Die Mythologie erzählt von der faszinierenden Verbindung zwischen Cailleach und Bride – zwei Aspekte einer einzigen, transformierenden Göttin. Cailleach, die alte Hexe des Winters, wandelt sich zur lichtbringenden Braut des Frühlings, wenn sie aus dem Brunnen der Transformation trinkt und darin badet.
Cailleach, die Knochenmutter und Erdmutter des Winters
Die Kelten verehrten Cailleach nicht nur als Herrscherin über Kälte und Dunkelheit, sondern auch als heilige Erdmutter des Winters. Sie, auch als „Knochenmutter“ bekannt, verbringt die lange dunkle Zeit des Winters in tiefer Verbindung mit der Natur. Sie singt, betet und ruht über den Knochen verstorbener Tiere, um ihnen ihre Liebe und Energie zu schenken, damit sie im Frühling neues Leben hervorbringen können.
Cailleach führt uns durch unsere inneren Realitäten und hilft uns, loszulassen – das Vergangene sterben zu lassen, das uns nicht länger dient. Sie lehrt uns, über den Tod hinauszuwachsen und uns für neues Leben zu öffnen.
Bride, die Jungfrau des Frühlings
Wenn der Winter weicht, wandelt sich Cailleach zu Bride, der Jungfrau des Frühlings. Bride bringt Licht und Wärme in die Welt und ermutigt uns, nach vorne zu blicken. Sie fragt: „Wohin führt deine Reise? Welche Wünsche trägst du in deinem Herzen?“ Ihr Feuer berührt die Erde und erweckt Samen zum Leben, die wachsen und Fülle bringen. Unter ihrem Segen erwachen auch Tiere – die ersten Lämmer des Jahres werden geboren, und die Liebe wächst in den Herzen der Menschen.
Bride trägt ihren Segen von Tür zu Tür, von Mensch zu Mensch und von Tier zu Tier hinaus in die Welt. Ihre Wärme und Liebe erhellen und verschönern die Welt.
Rituale zu Imbolc
Imbolc ist die ideale Zeit, um Kerzen zu weihen, denn diese tragen besondere Schutzkraft. Zünde sie in Momenten der Not an, um ihren Segen zu spüren. Stelle Süßes, Kuchen oder Brot auf die Fensterbank als Dank an Bride für ihre Segnungen. Gieße ein wenig Milch auf deine Türschwelle, um ihr Wohlwollen zu zeigen. An Bächen, Flüssen und Quellen findest du die stärkste Verbindung zu Bride. Sprich mit dem Wasser – viele dieser Heil- und Wunschquellen sind der Göttin Brigid (Bride) geweiht.
Imbolc ruft uns auf, das Leben anzunehmen und aufzuerstehen. Doch mit der Rückkehr des Winters kehrt auch die alte Hexe Cailleach zurück, um uns erneut durch die Zeit der Dunkelheit zu führen.
Eine wundervolle Zeit - Anja